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Ausgerechnet den? - Susan E. Phillips

Ausgerechnet den?

Ausgerechnet den?

Susan E. Phillips - Chicago Stars Serie - It had to be You


S.E. Phillips - Ausgerechnet den?

Kurzbeschreibung

Mein persönlicher Buch-TIP !!

Ausgerechnet den? (It Had To Be You) - Roman von Susan E. Phillips

Darauf ist das Chicago-Footballteam nicht vorbereitet: Verkündet da doch eine zierliche, freche Schönheit, dass sie ab sofort der Boss ist, weil sie den ungehobelten Haufen mittelmäßiger Spieler schlicht und einfach geerbt hat! Phoebe Somervile bereitet die Empörung der Spieler diebischen Spaß – vor allem, als sie den Trainer, eine athletische Spielerlegende aus Alabama, kennen lernt. Aber diesem Prachtexemplar von Sportler mit dem Hirn von der Größe einer Erbse wird sie auch noch die Flötentöne beibringen – denkt sie. Dan Calebow wiederum hat in Phoebe genau das vor sich, was ihm entsetzlich auf den Geist geht: eine Unsinn quasselnde, hohle Barbiepuppe, die nicht die leiseste Ahnung von der Funktion eines Werfers oder dem richtigen Leder hat. Es sei denn, man trägt es als Handtasche. Aber warum reagiert er dann auf dieses aufreizende Weib wie eine scharfe Tellermine? Oder andersherum: Weshalb hat die weltgewandte Phoebe bei ausgerechnet diesem Mann plötzlich so weiche Knie? All diese Rätsel können nur mit völlig neuartigen Trainingsstunden gelöst werden...




S.E. Phillips - Ausgerechnet den?

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S.E. Phillips - Ausgerechnet den?

Leseprobe: Ausgerechnet den ?

Phoebe Somerville hatte es wieder einmal geschafft, alle vor den Kopf zu stoßen. Nicht nur, dass sie ihren französischen Pudel zur Beerdigung ihres Vaters mitgebracht hatte, nein, sie hatte auch noch ihren ungarischen Liebhaber dabei. Und dann ihr Aufzug! Wie ein Filmstar aus den Fünfzigerjahren, auf der Nase eine Sonnenbrille, die nach außen hin spitz zulief und mit falschen Glitzersteinen besetzt war, den kleinen weißen Pudel auf dem Schoß. Ja, so saß sie da und lauschte der Grabrede des Pfarrers. Die übrigen Trauergäste wussten nicht so recht, was (oder wer) nun der Gipfel der Unverschämtheit war - das perfekt frisierte Hündchen mit den zwei pfirsichfarbenen Samtschleifchen an den Ohren, Phoebes umwerfend gut aussehender Ungar mit seinem langen Pferdeschwanz oder Phoebe selbst.
Phoebe besaß von Natur aus aschblondes Haar, zurzeit kunstvoll mit platinblonden Strähnchen aufgemotzt. Eine fette Locke fiel ihr raffiniert übers Auge, was unwillkürlich an den Film »Das verflixte siebente Jahr« mit Marilyn Monroe erinnerte. Ihr feuchter, voller Kussmund erstrahlte in einem schrillen Pink. Dieser Mund war nun leicht geöffnet, während der Blick hinter der Katzenaugen-Sonnenbrille auf den glänzenden schwarzen Ebenholzsarg gerichtet war, der die sterblichen Überreste von Bert Somerville barg. Phoebe trug ein knappes weißes Kostüm mit einem flotten gesteppten Jäckchen, was an sich schon ungehörig genug war. Doch der absolute Höhepunkt war das, was sie darunter anhatte, nämlich ein Goldmetallicbustier, das wohl für ein Rockkonzert, keinesfalls aber für eine Beerdigung geeignet war. Um den knallengen - seitlich auch noch geschlitzten! - Minirock schlang sich eine dicke Goldkette, an deren Vorderseite, nun ja, man wunderte sich über fast gar nichts mehr, ein schweres goldenes Feigenblatt baumelte.
Phoebe war, seit sie mit achtzehn ausgebüchst war, nie mehr in Chicago gewesen, sodass nur die wenigsten der Trauergäste Bert Somervilles berüchtigter Tochter begegnet waren. Nach dem, was man über sie gehört hatte, überraschte es jedoch keinen, dass ihr Vater sie enterbt hatte. Welcher Vater würde auch Besitz und Vermögen an eine Tochter vererben, die jahrelang ein liderliches Verhältnis mit einem über vierzig Jahre älteren Mann gehabt hatte, selbst wenn es sich bei diesem Mann um den berühmten spanischen Maler Arturo Flores handelte? Und dann auch noch diese peinlichen Bilder. Für einen Mann wie Bert Somerville waren Bilder von Nackten eben Bilder von Nackten. Nicht einmal die Tatsache, dass die dutzenden von abstrakten Akten, die Flores über die Jahre von seiner Muse gemalt hatte, nun die Wände zahlreicher Museen in aller Welt zierten, konnte etwas an seinem abschlägigen Urteil ändern.
Phoebe besaß eine Wespentaille und schlanke, wohlgeformte Beine, doch ihre Brüste waren voll und ihre Hüften rund und weiblich, eine Figur also, wie sie die Frauen in den Fünfzigern gehabt hatten, in einer längst vergangenen Zeit, als Frauen noch wie Frauen aussahen. Phoebe hatte eine »sündige Figur«, um einen etwas veralteten Ausdruck zu strapazieren, die Art Figur, die Männer zu hechelnden Idioten machte, eine Figur, deren Abbild genauso gut auf die Innentür eines Spinds passte wie an die Wand eines Museums. Sie hatte den Körper einer hirnlosen Blondine, keineswegs jedoch das dazu gehörige Spatzenhirn, auch wenn die Welt, besonders die männliche, das glaubte, denn Phoebe wurde selten anders als nach ihrem Äußeren beurteilt.
Ihr Gesicht fiel ebenso aus dem Rahmen wie ihre Figur. Irgendetwas stimmte nicht mit ihren Gesichtszügen, obwohl man nicht hätte sagen können, was. Denn sie besaß eine gerade Nase, einen wohlgeformten Mund und einen starken Unterkiefer. Vielleicht lag es ja an dem unglaublich erotischen kleinen Leberfleck auf einem ihrer hohen Wangenknochen. Oder an den Augen. Diejenigen, die einen Blick darauf erhascht hatten, bevor sie sie hinter ihrer Sonnenbrille versteckte, hatten bemerkt, dass sie ein wenig schräg standen und irgendwie viel zu exotisch für ihr Gesicht waren. Arturo Flores hatte diese bernsteinfarbenen Katzenaugen nicht selten überzeichnet, manchmal größer als ihre Hüften, manchmal mitten auf ihre Prachtbrüste gesetzt.
Phoebe wirkte während der Beerdigungsfeier kühl und beherrscht, obwohl es, für diese Jahreszeit im Juli nicht ungewöhnlich, drückend schwül war. Nicht einmal der nahe gelegene DuPage River, der sich durch viele im Westen von Chicago gelegene Vororte schlängelte, brachte Erleichterung. Man hatte sich zwar in einem Halbkreis unter dem schattigen grünen Blätterdach einiger großer alter Laubbäume versammelt, doch nicht alle Anwesenden hatten ein Schattenplätzchen ergattert, sodass viele der reichen Pinkel in der prallen Sonne stehen und in ihren Designerklamotten schwitzen mussten. Dazu kam der fast betäubende Geruch der nahezu hundert Blumengestecke. Glücklicherweise waren die Trauerreden kurz, und es gab nachher keinen Empfang, sodass man sich schon allseits darauf freute, sich bald wieder verdrücken zu können, während man insgeheim frohlockte, dass Bert Somervilles Nummer aufgerufen worden war und nicht die eigene.
Der gelackte schwarze Sarg war über einer züchtig mit einem grünen Teppich verdeckten Grube aufgebahrt worden. Phoebe saß direkt davor, in der ersten Reihe, zwischen ihrer Halbschwester Molly und ihrem Vetter Reed Chandler. Den Sargdeckel zierte ein enormes Blumenarrangement in der Form eines Sterns aus weißen Rosen, verziert mit königsblauen und goldenen Schleifen, den Farben der Chicago Stars, des Footballvereins der National Football League, den Bert zehn Jahre zuvor erworben hatte.
Als die Begräbnisfeier zu Ende war, erhob sich Phoebe mit ihrem Pudel auf dem Arm. Ein Sonnenstrahl fiel auf sie und ließ die Goldmetallicfäden ihres Bustiers aufblitzen und die falschen Steinchen in der Fassung ihrer Katzenaugensonnenbrille funkeln. Ein unnötig dramatischer Effekt für eine Frau, die auch so schon mehr als genug Dramatik besaß.
Reed Chandler, Berts fünfunddreißigjähriger Neffe, erhob sich ebenfalls und trat an den Sarg, um eine Blume darauf zu legen. Phoebes Halbschwester Molly folgte linkisch seinem Beispiel. Reed wirkte ganz wie der trauernde Verwandte, obwohl es ein offenes Geheimnis war, dass er das Footballteam seines Onkels erben würde. Auch Phoebe legte pflichtschuldigst ihre Blume auf den Sarg. Nein, sie würde sich nicht von ihrer alten Bitterkeit überwältigen lassen. Wozu auch? Was hätte das für einen Sinn? Als er noch lebte, war es ihr trotz aller Mühen nie gelungen, seine Liebe zu erringen, und nun konnte sie es guten Gewissens lassen. Sie drückte tröstend den Arm ihrer jungen Halbschwester, die für sie immer eine Fremde geblieben war, doch Molly entzog ihr den Arm und wich zurück, wie immer, wenn Phoebe versuchte, ihr näher zu kommen.
Reed trat an ihre Seite, und Phoebe zuckte automatisch zurück. Auch wenn er mittlerweile noch so vielen Wohltätigkeitsvereinen angehörte, sie könnte niemals vergessen, wie schlimm er ihr in ihrer Kindheit zugesetzt hatte. Ohne zu überlegen wandte sie sich von ihm ab und den Umstehenden zu. Mit einer atemlosen, leicht rauchigen Stimme, der perfekten Ergänzung zu einer Figur, bei der jedem Mann das Wasser im Mund zusammenlief, hauchte sie: »Wie überaus nett, dass Sie kommen konnten, besonders bei dieser abscheulichen Hitze. Viktor, mein Bärchen, würdest du Pooh bitte einen Moment nehmen?«
Sie streckte Viktor Szabo die kleine weiße Pudeldame hin. Der rassige Ungar hatte nicht nur wegen seines umwerfenden Aussehens allen anwesenden Frauen den Kopf verdreht, sondern auch, weil ihnen etwas an diesem ausgesprochenen Prachtexemplar von Mann bekannt vorkam. Ein paar von ihnen hatten ihn auch prompt als das Fotomodell erkannt, das mit eingeölten Muckis, offenem Wallehaar und halb offenem Hosenschlitz auf zahlreichen Werbeplakaten für Jeans prangte.
Viktor nahm ihr das Hündchen ab. »Aber gerne, mein Liebling«, erwiderte er in einem zwar merklichen, aber längst nicht so ausgeprägten Akzent wie der der Gabor-Schwestern, die doch schon ein halbes Jahrhundert länger in den Vereinigten Staaten lebten als er.
»Mein Schoßhündchen«, flötete Phoebe, womit sie jedoch keineswegs ihre Hündin, sondern Viktor meinte.
Viktor fand insgeheim, dass sie es ein bisschen übertrieb, doch er war schließlich Ungar und daher von Natur aus Pessimist. Deshalb pustete er ihr lediglich eine Kusshand zu und schenkte ihr einen seelenvollen Blick. Den Pudel setzte er sich in die Armbeuge und nahm dann eine Pose an, die seinen Körper, bei dem einem ebenfalls das Wasser im Mund zusammenlaufen konnte, bestmöglich zur Geltung brachte. Gelegentlich bewegte er den Kopf, damit die Silberperlen aufblitzten, die diskret in sein Haar geflochten waren, das in einem langen, dichten Schweif über die Hälfte seines Rückens fiel.
Phoebe streckte ihre schlanke, langfingrige Hand, deren bonbonrosa Nägel weiße Halbmonde zierten, einem untersetzten US-Senator entgegen, der in diesem Moment auf sie zutrat. Mit einem Gesichtsausdruck, als wäre er ein besonders leckerer Nachtisch, säuselte sie: »Senator, ich bin ja sooo froh, dass Sie kommen konnten. Noch dazu, wo Sie doch so schrecklich beschäftigt sein müssen. Sie sind einfach ein Schatz!«
Die pummelige, grauhaarige Frau des Senators bedachte Phoebe zunächst mit einem misstrauischen Blick, war dann jedoch überrascht über die Wärme und Freundlichkeit des Lächelns, mit dem Phoebe nun auch sie begrüßte. Später fiel ihr auf, dass Phoebe Somerville weit entspannter mit Frauen umzugehen schien als mit Männern, was für eine Sexbombe wie sie schon verwunderlich war. Nun, ihre ganze Familie war ja nicht gerade normal.
Bert Somerville beispielsweise war bekanntermaßen ein leidenschaftlicher Bewunderer von Las-Vegas-Showgirls gewesen. Immerhin hatte er drei davon geheiratet. Die erste, Phoebes Mutter, war jung gestorben. Das war, als sie versuchte, Bert den heiß ersehnten Sohn zu schenken. Seine dritte Frau, Mollys Mutter, war vor dreizehn Jahren bei einem Flugzeugabsturz ums Leben gekommen. Sie war nach Aspen unterwegs gewesen, wo sie die Scheidung von Bert hatte feiern wollen. Nur Berts zweite Frau lebte noch, und die wäre nicht mal über die Straße gegangen, um seine Beerdigung zu besuchen, geschweige denn von Reno herübergeflogen.
Tully Archer, der hoch geschätzte Abwehrchef der Chicago Stars, wandte sich von Reed ab und trat nun zu Phoebe. Mit seinen weißen Haaren, den buschigen Augenbrauen und der dicken roten Nase sah er aus wie ein bartloser Weihnachtsmann.
»Einfach furchtbar, Miss Somerville, einfach furchtbar.« Er räusperte sich mit einem rhythmischen hcht-hcht. »Haben uns, glaube ich, noch nie gesehen. Ist schon komisch, dass ich Berts Tochter in all den Jahren nie begegnet bin. Bert und ich, wir kannten uns schon ewig, und er wird mir schrecklich fehlen. Nicht, dass wir immer einer Meinung gewesen wären. Er konnte ein verdammter Dickschädel sein. Aber lange gekannt haben wir uns, ja, das schon.«
Er hörte nicht auf, ihre Hand zu schütteln und vor sich hin zu quasseln, ohne ihr dabei ein einziges Mal in die Augen zu sehen. Wer sich im Football nicht auskannte, wunderte sich, wie so ein halbseniler Knacker eine professionelle Footballmannschaft coachen konnte, doch jene, die ihn in Aktion gesehen hatten, machten nie wieder den Fehler, seine Trainerqualitäten in Frage zu stellen.
Leider jedoch war er ein unverbesserlicher Schwätzer, und als er auch nach einer langen Weile keinerlei Anstalten machte, die Luft anzuhalten, unterbrach ihn Phoebe. »Wie schrecklich lieb von Ihnen, das zu sagen, Mr. Archer. Sie sind ja ein richtiges Zuckerschnäuzchen.«
Tully Archer war in seinem langen Leben schon vieles genannt worden, ein Zuckerschnäuzchen aber gewiss noch nie. Ein paar Sekunden war er sprachlos, was Phoebe wohl beabsichtigt hatte, denn sie nutzte die günstige Gelegenheit, sich von ihm abzuwenden, nur um sich unversehens einer Versammlung von Monstern gegenüberzusehen, die in einer geduldigen Reihe, einer hinter dem anderen, darauf warteten, ihr Beileid bekunden zu dürfen.
In Schuhen von der Größe von Schleppkähnen standen sie herum und traten verlegen von einem Fuß auf den anderen. Wahre Fleischberge waren sie, deren Köpfe direkt auf ihren massigen Schultern zu sitzen schienen, mit Oberschenkeln so dick wie Walfischbabys. Ihre Riesenpranken hingen gefaltet herunter, als erwarteten sie, jeden Moment die Nationalhymne spielen zu hören. Ihre monströsen Körper steckten in königsblauen Teamblazern und dazu grauen Hosen. Schweiß funkelte in dicken Tröpfchen auf Stirnen, die von einem glänzenden Blauschwarz bis zu einem sonnenverbrannten Weiß reichten. Wie Sklaven auf einer Südstaatenplantage waren die Spieler der Chicago-Stars-Footballmannschaft aufmarschiert, um ihrem verstorbenen Besitzer die Ehre zu erweisen.
Ein schlitzäugiges, halsloses Ungeheuer, das aussah, als solle es eher einen Häftlingsaufstand in einem Hochsicherheitstrakt anführen, trat vor, den Blick so bemüht auf Phoebes Gesicht geheftet, dass es offensichtlich war, wie sehr er sich zwang, nicht ihre spektakulären Brüste zu beäugen. »Mein Name ist Elvis Crenshaw. Ich bin nose guard bei den Stars. Tut mir echt Leid wegen Mr. Somerville.«
Phoebe bedankte sich, und der nose guard ging weiter, wobei er Viktor Szabo im Vorbeigehen einen neugierigen Blick zuwarf.
Viktor, der nicht weit von Phoebe stand, hatte seine Rambo-Pose eingenommen, was gar nicht so einfach hinzukriegen ist, wenn man einen kleinen weißen Pudel in der Armbeuge hat anstatt einer Uzi. Trotzdem, es schien zu wirken, denn die Augen fast jedes anwesenden weiblichen Wesens hingen an ihm. Wenn er jetzt bloß noch die Aufmerksamkeit jenes hinreißenden Geschöpfs mit dem wundervollen Knackarsch erregen könnte, dann wäre sein Tag wahrhaftig perfekt.
Unglücklicherweise war das hinreißende Geschöpf mit dem wundervollen Knackarsch gerade vor Phoebe getreten und hatte nur Augen für sie.
»Miz Somerville, ich bin Dan Calebow, head coach der Stars.«
»Aber hallooo, Mr. Calebow«, schnurrte Phoebe mit einer Stimme, die, wie Viktor fand, eine ziemlich eigenartige Kreuzung zwischen Bette Midler und Bette Davis war, doch er war schließlich Ungar und was wusste er schon.
Phoebe war Viktors beste Freundin auf der ganzen Welt, und er hätte alles für sie getan, was auch der Grund war, warum er sich zu dieser makabren Scharade, in der er als ihr Liebhaber auftrat, breitschlagen hatte lassen. In diesem Moment hätte er sie jedoch am liebsten aus der Gefahrenzone gerissen. Anscheinend begriff sie nicht, dass sie hier mit dem Feuer spielte. Oder vielleicht doch. Wenn Phoebe sich nämlich bedrängt fühlte, was angesichts dieses beeindruckenden Machotypen offenbar der Fall war, dann konnte sie eine ganze Armee von Verteidigungswaffen auffahren, deren wenigste jedoch mit Bedacht und Vorsicht gewählt waren.
Dan Calebow hatte Viktor bis jetzt noch keines Blickes gewürdigt, was den Ungar zu dem seufzenden Schluss veranlasste, dass dieser leckere Brocken wohl, wie leider so viele Geschlechtsgenossen, einem alternativen Lebensstil vollkommen verschlossen gegenüberstand. Eine Schande zwar, die Viktor jedoch mit der ihm eigenen versöhnlichen Natur akzeptierte.
Phoebe mochte Dan Calebow ja unbekannt sein, doch Viktor war ein Footballfan und wusste, dass Calebow einmal einer der explosivsten und umstrittensten quarterbacks der NFL gewesen war, bevor er vor fünf Jahren zu spielen aufhörte und sich dem Coachen zuwandte. Bert hatte letztes Jahr, mitten in der Saison, den Cheftrainer der Stars gefeuert und Dan angeheuert, der bis dato für die rivalisierenden Chicago Bears gearbeitet hatte.
Calebow war ein Hüne von einem Mann, ein blonder Löwe, der sich mit dem Selbstbewusstsein eines Menschen bewegte, der keine Geduld für Selbstzweifel hat. Viktor selbst war einsdreiundachtzig, und dieser Mann war sogar noch ein Stück größer als er und um einiges muskulöser als die meisten professionellen quarterbacks. Er besaß eine hohe, breite Stirn und eine kräftige Nase mit einem kleinen Buckel, als wäre sie schon einmal gebrochen gewesen. Seine Unterlippe war ein klein wenig voller als seine Oberlippe, und zwischen Mund und Kinn verlief waagerecht eine feine weiße Narbe. Am interessantesten an seinem Gesicht war jedoch nicht die Macho-Narbe und auch nicht die dicke, dunkelblonde Löwenmähne. Es waren seine Augen, ein Paar raubtierhafter, meergrüner Augen, die in diesem Moment gerade seine arme Phoebe aufspießten. So durchdringend war dieser Blick, dass Viktor halb und halb erwartete, Dampf von Phoebes Haut aufsteigen zu sehen.
»Mein aufrichtiges Beileid«, sagte Calebow mit einem weichen Südstaatenakzent. Er war seine Kindheit in Alabama nie ganz losgeworden. »Wir werden ihn sehr vermissen.«


S.E. Phillips - Ausgerechnet den?